Breitenburg




Das südöstlich von Itzehoe gelegene Schloss Breitenburg, der im frühen 16. Jahrhundert gegründete Hauptsitz der uradligen Familie Rantzau, verdankt seinen geschichtlichen Ruhm dem Humanisten Heinrich Rantzau.. Er entfaltete hier in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fürstliche Lebensformen im Stil der Renaissance. Noch heute ist Breitenburg wegen seiner reichen Kunstsammlungen, insbesondere der Thorvaldsen-Galerie, und seiner wertvollen Bibliothek, deren Kernbestände auf ihn zurückgehen, eine der bedeutendsten privaten Kulturstätten Schleswig-Holsteins. Darüber hinaus hat es als Pflegestätte der Reiterei einen guten Namen.

Das weiträumige Gelände der Breitenburg wird von einem Wassergraben umzogen. Die Zufahrt erfolgt über eine Brücke im Norden und wird von zwei Torpavillons eingefaßt. Dahinter gabelt sich der Weg. Der westliche führt zum Schloss, einem mehrteiligen Winkelbau, dessen jetzige Form Erneuerungen und Umgestaltungen vor allem im 19. Jahrhundert prägen. Es wird umgeben von einem ausgedehnten, sich weit über Westen erstreckenden Landschaftspark. Der östliche Weg führt zum Wirtschaftshof. Südlich daran schließt sich heute ein Restplatz mit Stallungen an. Hier lag einst der Renaissancegarten.

1526 erwarb der erfolgreiche Feldherr und Berater des dänischen Königs, Johann Rantzau (1492 - 1565), Amtmann zu Steinburg und später kgl. Statthalter in Holstein, vom Kloster Bordesholm umfangreiche Ländereien in der Störniederung. Hier ließ er auf dem Breitenberg, einer flachen Düne, einen Herrensitz errichten, der aus zwei parallel aneinandergestellten Häusern bestand. Unter seinem Sohn Heinrich Rantzau (1526-1599) wurde Breitenburg zu einem Zentrum des Humanismus im Norden. Wie sein Vater königlicher Statthalter in Holstein, war er als Staatsmann, Gelehrter und Sammler von europäischem Ruf die herausragende Persönlichkeit der Renaissance in den Herzogtümern.

Von 1565 an ließ er die Anlage durch Trakte an Nord- und Südseite in moderner dreiflügeliger Form erweitern, mit Wällen und Wassergraben befestigen und einen Lustgarten in Verbindung mit dem Wirtschaftshof anlegen. Das alte Doppelhaus wurde dabei zum Vierhaus und erhielt einen mittig vorgesetzten Treppenturm nach Entwurf des Dresdener Baumeisters Hans Irmisch,. 1580/90 kam südlich noch ein vom Vierhaus abgesetzter Kapellenbau hinzu. Die Anlage wurde im Dreißigjährigen Krieg 1627 von Truppen Wallensteins nach Belagerung eingenommen und verwüstet; dabei wurden die Kunstschätze samt der berühmten Bibliothek des Humanisten geraubt.   



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