Bosau, am südöstlichsten Ufer des Großen Plöner 
		Sees gelegen, geht auf eine frühchristliche Besiedlung zurück. Heute 
		lädt der beschau-liche Ort mit Badestrand, kleinem Yacht-hafen und 
		Camping-platz zu einem Urlaub ein, der durch Ausflüge in die Umgebung 
		der Seenplatte zu einem Erlebnis wird. Bereits 1150 erhielt Vizelin den 
		Besitz Oldenburg und begann kurz darauf den Kirchenbau in Bosau. 
		Sehenswert der Altar, die Kanzel, das Triumphkreuz. 
		
		Die von Vizelin nach 1150 gegründete Kirche hat 
		schon in ihrer Anfangszeit mehrfache Planänderungen und Umbauten 
		erfahren, bis sie um 1200 in den heutigen Abmessungen vollendet werden 
		konnte. Den ursprünglich runden Westturm verwandelte man 1662 nach 
		Kriegs-zerstörung in einen recht-eckigen und bekrönte ihn mit einer 
		geschweiften Barockhaube. 
		Die Ansicht von Nordosten verdeutlicht die 
		eindrucksvolle Lage inmitten des baumumstandenen, von einer 
		Feldsteinmauer umgebenen Kirchhofs am Plöner See. Die St. Petri-Kirche 
		gehört zu einer Gruppe von Feldsteinbauten aus der Zeit der 
		Kolonisation, entstanden im christianischen und planmäßig besiedelten 
		Wagrien am Ende des 12. Jahrhunderts bis um 1220, zeichnet sich durch 
		gleiche Formen-sprache und Machart aus. Es handelt sich um die in den 
		heutigen Kreisen Plön, Ostholstein und Segeberg liegenden Kirchen von 
		Bosau, Süsel, Neukirchen, Born-höved, Ratekau und Pronstorf, früher 
		Vizelinkirchen genannt, da man glaubte, sie seien schon in der Amtszeit 
		dieses Bischofs um 1150 gebaut worden. Bei ihnen ist dem Langhaus in der 
		Regel nach Osten ein eingezogenes und überwölbtes Chorquadrum mit 
		Halbrundapsis und westlich ein zylindrischer Turm vorgelegt. 
		Im Inneren unterstreicht das Einziehen eines leicht 
		gedrückten Chorbogens die strenge Abstufung der auch äußerlich der Höhe 
		nach klar gegeneinander abgesetzten Kuben von Chor und flachgedecktem 
		Kirchenschiff. 
 
		Wegen der urtümlichen Rundtürme sind diese 
		überwiegend im ehemaligen Oldenburg/Lübeck verbreiteten Dorfkirchen auch 
		unter dem Begriff "Rundturmkirchen" bekannt geworden. Die Türme messen 
		im Durchmesser etwa 10 und bis zur Helmspitze, so in Pronstorf, über 4 
		Meter. Den runden und damit statisch labilen Bauteilen wurden 
		nachträglich zumeist Stützpfeiler angefügt, in Süsel, Bosau und Warder 
		erhielten sie sogar eine rechteckige Ummantelung. 
		
		Die Räume im Unter- und Obergeschoss öffnen sich in 
		Bögen zum Kirchenschiff und hatten zweifellos eine bestimmte, auf 
		Kirchenraum und Gottesdienst bezogene Funktion. Der untere quadratische 
		Raum mit Kreuzgratgewölbe mag auch ohne den sonst dafür üblichen 
		Westeingang als Taufkapelle gedient haben, der obere runde war gleich 
		den Herrschersitzen in karolingischen und ottonischen Westwerken 
		sicherlich dem Grundherrn vorbehalten, der von dieser Empore ungestört 
		dem Gottesdienst folgen konnte- Als Baumaterial dienten die reichlich 
		vorhandenen eiszeitlichen Findlinge und Segeberger Gips. Lediglich für 
		Portale kamen bei den jüngeren Bauten dieses Typs, zu denen Neukirchen, 
		Ratekau und Pronstorf zählen, auch fein ausgeformte Backsteingewände 
		hinzu.